Karwendel zum 5. - im Regengebirge

Die Tour 2014 verlief anders als geplant  -  wetterbedingt. Den sommerlichen Verhältnissen entsprachen lediglich der An- und Abreisetag, ansonsten musste wir uns dem Wetterunwillen beugen und damit notwendig (auch zur eigenen Sicherheit) Änderungen vornehmen. Die geplante Soiern-Runde über die Gipfel von 870m bis 2167m musste unterbleiben. 

 

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Anreise (1. Tag)

Nach der Ankunft in Mittenwald  - bei strahlender Sonne -  hieß es zunächst "bergklar machen". Tochter Swaantje und ich packten die Rucksäcke fertig, prüften insbesondere den Wasservorrat, das Vorhandensein von Blasenpflastern und -salbe, Karten und Kompass. Alles perfekt.

 

Dann hieß es: Start zum ersten Aufstieg. Die Übernachtung war für die Krinner-Kofler-Hütte vorgesehen (vorsichtshalber vorgebucht). Und da wir uns  - vermeintlich - auskannten, gab es auch keinen Blick in die Karte. Der Fehler lag nur darin, dass wir uns irrten und so bereits direkt in Mittenwald den "falschen" Weg einschlugen. Wir merkten es erst recht spät, als ein Schild zur Hochlandhütte zeigte, die östlich von unserem Ziel lag. Nun waren Karte und Kompass angezeigt. Ein nicht markierter Weg war scheinbar zu begehen, um wieder auf eine direkte Route zu galngen. Und das Scheinbare bewahrheitete sich. 

Wir gelangten so auf eine Kuhweide, die wir von anderen Wanderungen im Karwendel kannten und gingen  - ohne in die Karte zu sehen -  zielstrebig Richtung einer Forststraße, an der das Materl stand. Von dort rechts nur noch wenige hundert Meter und das Ziel war erreicht. 

 

Der Krinner-Kofler-Hütte, die erst ca. 10 Jahre alt ist (ein Ersatzbau für ein durch eine Lawine zerstörtes, ca. 100m entferntes Gebäude) dient nur der Übernachtung (auf Wunsch kann dort eine Küchennutzung mitgebucht werden). Vorgelagert die bewirtschaftete Vereinsalm (auch Vereinalm, Fereinalm, Fereinsalm). Dort trafen wir in der Vergangenheit eine Ente an. Dieses Jahr Hühner und  - wie jedes Jahr - Kühe.

Zum Soiernhaus (2. Tag)

Vorgesehen war der Weg zum Soiernhaus, allerdings über die Soiernspitze, eventuell ein oder zwei weitere Gipfel. Aber angesagt waren Regen und Gewitter. Bei unbekannten Gelände auf und von Gipfeln ist Regen schon nicht gerade der beste Begleiter, ein Gewitter aber ein Grund, von derartigen Touren abzulassen. So verlagerten wir uns auf den Weg östlich an der Soiernspitze vorbei zum Soiernhaus. Neben einigen blühenden Pflanzen in der Steinwelt konnten wir über 40 Gämse auf diesem Weg zählen.

 

Das vorletzte Bild zeigt einen Teil der Terrasse des Soiernhauses an diesen regnerischen Tag, welches wir gegen 14.00 Uhr und damit mit Beginn des anhaltenden Regens erreichten. Das letzte Bild wurde von der Terrasse aufgenommen.

 

Die noch jungen Hüttenwirte Susanne Härtl und Klaus Heufelder zeichnen sich durch ihre Freundlichkeit aus, und die Küche weicht hier von anderen Hütten durch eine gewisse Vielfalt und einem (wenn auch kleinen) Fruhstücksbuffet ab. Allerdings ist die Unterkunft in dem Matratzenlager doch sehr beengend, und wenn es dort  - wie häufig und insbesondere von Samstagen auf Sonntagen - voll ist, muss man schon einen guten tiefen Schlaf haben. 

Zur Hochlandhütte (3. Tag)

Der 3. Tag zeichnete sich zwar nicht unmittelbar durch Regen aus. Aber die Wolken hingen derart tief, dass der Weg zu den Gipfeln durch Wolken geführt hätte. Die Belohnung für einen Aufstieg durch einen freien Fernblick wäre ausgeblieben. Also entschlossen wir uns, den Weg zur Hochlandhütte einzuschlagen, und zwar über den Wörner Sattel. Steigung an diesem Tag insgesamt über 900m. Ob durch die tiefen Wolken bedingt oder andere Umstände, konnten wir nur ca. 20 Gämse zählen, dafür aber mehr als 30 Exemplare des Alpensalamanders (eine schwarz gefärbte Art der landlebenden Schwanzlurche.

 

Das erste Bild zeigt das Soeiernhaus (ein von Ludwig II. errichtetes Jagdhaus). Dann ging es weiter, meist durch Wolken mit der dazugehörigen nieselnden Feuchtigkeit. 

 

Die auf einem Bild zu sehende Kuh ist ein Bulle. Und dieser wollte uns partout nicht durchlassen; er senkte seinen Kopf als wir versuchten, uns den Weg an ihm vorbei zu bahnen. Folge: Wir wichen aus, über den Steilhang rechts vom Weg. 

Die Hochlandhütte war nicht zum ersten Mal Ziel einer Tagestour gewesen. Und die Wirtsleute kannten uns schon; es kam zu einer herzlichen Begrüßung. 

 

Zu den nachfolgendne Bildern:

Bild 1: Blick aus dem Fenster vom Gastraum

Bild 2 und 3: Bilder von der Terrasse

Bild 4: Swaantje beim Frühstück im Gastraum

Bild 5: im Schlafsaal (Matrazenlager)

Bild 6: Hochlandhütte (wie gehen bereits wieder talabwärts)

Abreise (4. Tag)

Und schon war wieder der vierte Tag. Zurück aus dem Karwendel von der Hochlandhütte nach Mittenwald zu den Fahrzeugen. Vorbei an der Dammkarhütte über den Ochsenpfad. Das bedeutete, dass der Abstieg auch mit einem Aufstieg verbunden werden musste  -  aber warum war man sonst im Gebirge ?

Auch wenn das Wetter die geplante Route nicht zugelassen hatte, war es doch wieder ein Erlebnis. Imposant die Gebirgszüge und die Wege bzw. Pfade dadurch, teilweise nur kenntlich durch Steinhaufen bzw. rote Punkte. Aber noch eines fiel uns auf: Auf vielen Pfaden war man sich nicht mehr sicher, ob man auf einem Pfad oder in einem Bach ging. Und die Erosionen waren auch an vielen Stellen deutlich sichtbar, die vom Alpenverein angelegten Pfade letztlich nur noch bruchstückhaft vorhanden. Der Verweis, wegen der Erosionen die vorgesehenen Pfade nicht zu verlassen, ist berechtigt, auch wenn teilweise im Hinblick gerade auf die Zerstörung der Pfade durch Erosionen nicht anders bleibt, als sich einen anderen Weg zu suchen.